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Die Herz-Jesu-Feierlichkeiten am Herz-Jesu-Wochenende – heuer vom 11. bis 13. Juni 2021 – haben für die Tiroler Schützen eine wichtige Bedeutung: die Verehrung des heiligsten Herzen Jesu ist unweigerlich mit uns verbunden.   
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Der Stamser Abt Sebastian Stöckl

Ursprünglich geht die Verbreitung der Herz-Jesu-Verehrung vor allem auf die Jesuiten zurück. In Tirol steht sie allerdings in engem Zusammenhang mit der Zeit rund um die napoleonisschen Kämpfe: Im April 1796 wurde unser Land Tirol in Kriegsbereitschaft versetzt. Dies hatte zur Folge, dass sich ein aus 24 Mitgliedern bestehender Ausschuss der Tiroler Landstände bildete. Diese Männer trafen in Bozen zusammen, um über weitere Vorgehensweisen zu beratschlagen. Der Stamser Abt Sebastian Stöckl schlug schließlich dem Tiroler Landtag die Idee von Anton Paufler – Pfarrer von Wildermieming – vor, das Land dem „Heiligsten Herzen Jesu“ anzuvertrauen und so göttlichen Beistand zu erhalten.  

„Drum geloben wir aufs Neue, Jesu Herz dir ew’ge Treue …“

Vorbereitungen zu den Herz-Jesu-Feuern – hier am Pleisen-Gipfelkreuz der Axamer Schützen

Die Folge war ein bis dahin noch nie erlebter Zulauf an Freiwilligen zum Tiroler Landsturm. Als schließlich Hofers Truppen in der Schlacht gegen Franzosen und Bayern überraschend siegten, wurde der Herz-Jesu-Sonntag zum hohen Feiertag. Er wird immer am zweiten Sonntag nach dem Fronleichnamsfest mit Gottesdiensten und Prozessionen gefeiert – so auch in Axams!

Die Herz-Jesu-Prozession – nach dem „Bluatstag“ der zweite „Ummagang“ im Jahreskreis

In engem Zusammenhang mit den Herz-Jesu-Feierlichkeiten stehen natürlich auch die Herz-Jesu-Feuer: der Brauch entstand im Jahr 1796 im Bozner Raum und hatte einen eher praktischen Hintergrund: damals gab es nicht viele Möglichkeiten mit entfernten Landsleuten zu kommunizieren, deshalb wurden auf den Berggipfeln Signalfeuer entzündet um den Landsturm einzuberufen. Heute werden die Feuer oft in Form von Herzen, Kreuzen oder Schriftzügen („INRI“ oder „IHS“) entzündet und so der Bund mit dem Herzen Jesu jedes Jahr erneuert.   

Eintrag in das Gipfelbuch 2018 – „Auf zum Schwur, Tiroler Land!“

2021: Die Gelöbnis-Erneuerung jährt sich zum 225. Mal

Im heurigen Jahr blicken wir zum 225. Mal auf das Herz-Jesu-Gelöbnis des Landes Tirol zurück und holen auch diesen Teil unserer Geschichte in die Gegenwart. Und wir feiern den 100. Geburtstag von Bischof Reinhold Stecher, der den Tiroler Schützen und Marketenderinnen, den Jungschützen und Jungmarketenderinnen, dem Tiroler Schützenbrauch und den damit verknüpften Aufgaben, unserer Gemeinschaft, sehr verbunden war.

Das Motto des heurigen Jahres wird es wohl jener der Vorjahre gleichtun. Die Herz-Jesu-Verehrung ist wesentlicher Bestandteil unserer Landeskultur, aber auch unserer Schützenwerte:

„Und so bringen wir die Herzen von den Fahnen zu den Menschen unseres Landes!“

Die aus dem Nachdenkprozess entstandenen 11 Leitmotive geben uns die Marschrichtung vor – heute und in Zukunft. Und so verbinden uns unsere 11 Leitmotive auch mit der Herz-Jesu-Verehrung. In einer besonderen Art und Weise, vielleicht auch als zeitgemäße Übersetzung. Wichtig wird nun sein, diese Leitmotive auch tatsächlich zu leben. Um damit auch unsere Heimat noch ein Stück sichtbarer, erlebbarer und greifbarer zu machen!

Major Thomas Saurer, Landeskommandant der Tiroler Schützen


https://tiroler-schuetzen.at/uploads/herz_jesu_lied.pdf

Quelle:
www.tiroler-schuetzen.at