Aktuelles

235 Kompanien mit 17.382 Mitglieder
Im Rahmen der heurigen Bundesversammlung des Bundes der Tiroler Schützenkompanien am Sonntag, 24. April 2016 in Innsbruck blickten Schützen und Marketenderinnen zurück in ein bewegtes Jahr 2015 und beschäftigten sich mit brisanten, aktuellen Themen der Gegenwart. Tirols Schützen stellen sich aber auch verantwortungsbewusst Zukunftsthemen: Mit der Reflektion der eigenen Werte und Grundsätze startet der Bund der Tiroler Schützenkompanien einen großangelegten Nachdenkprozess innerhalb aller Verbands- und Vereinsstrukturen.
„Wir über uns – so lautet das Motto. Und dabei haben wir ganz klar die Zukunft im Auge. Schließlich tragen auch wir Verantwortung für unsere Heimat! Wir werden unsere Werte und Grundsätze hinterfragen, manche werden wir bestätigen, manche neu fassen. Auch andere und neue Perspektiven sind uns dabei wichtig!“
Landeskommandant Major Mag. Fritz Tiefenthaler über den bevorstehenden Reflektionsprozess der Tiroler Schützen und Marketenderinnen
Schon in der Heiligen Messe, die der Landesschützenkurat Dekan Mag. Martin Ferner in der Innsbruck Jesuitenkirche würdevoll zelebrierte, stand das Nachdenken und Aufbrechen im Mittelpunkt: „Man muss das Alte zurücklassen, um Neues entstehen zu lassen!“ Diese Aussage aus der Predigt zitierte auch Innsbrucks Bürgermeisterin Mag. Christine Oppitz-Plörer in ihren Grußworten, um alle Marketenderinnen und Schützen aufzurufen „weiter aktiv zu bleiben.“ Wir alle seien Zeitzeugen von großen Veränderungen in Europa und der Welt. „Dabei ist es sehr wichtig, diese Veränderungen mutig anzunehmen und zu gestalten.“
Flammende Rede von Landeshauptmann Günther Platter
Landeshauptmann Günther Platter lobte in einer flammenden Ansprache die Tiroler Schützen und Marketenderinnen für ihre lebendige, aktive Rolle in der Gesellschaft: „Mit einem starken Traditionsbewusstsein und der Verbundenheit öffnen sich die Schützen der Zukunft. Die Schützen schaffen es, Tradition und Moderne gefühlvoll zu verbinden.“ Dabei erinnert der Landeshauptmann an das Gedenkprojekt „An der Front 1915 – 2015“ anlässlich 100 Jahre Erster Weltkrieg in Tirol.
Zukunftsorientierung: „Sensibilisierung unserer Jugend“
Der Landeshauptmann dankte für die Aufstellung der insgesamt 76 Gedenkkreuze, die entlang der damaligen Frontlinie, aber auch an anderen Plätzen in ganz Tirol der gefallenen Standschützen gedenken: „Mit dieser Idee, diesem einzigartigen Gemeinschaftsprojekt haben die Schützen ein hohes Maß an Sensibilität bewiesen. Man hat dabei eben nicht nur zurück geschaut, sondern ganz bewusst nach vorne. Dieses Gedenkprojekt hat uns alle, aber in besonderem Maße auch unsere Jugend sensibilisiert.“ Die Geschichte sei greifbar geworden und konnte schließlich mit der Gegenwart und Zukunft nachhaltig verknüpft werden.
Lobend erwähnt wurde dabei auch das Gedenkkreuz der Axamer Schützen, welches Kamerad Markus Danler fertigte, und bei der großen Landes-Gedenkfeier „Brücken für den Frieden“ am 23. Mai 2015 in Innsbruck als „das“ Symbol der Erinnerung an Tirols Standschützen im Einsatz stand.
Brenner: „Auftrag, die Zusammenarbeit weiter zu intensivieren!“
Im umfangreichen, aber auch nachdenklich stimmenden Bericht des Landeskommandanten lobte Major Mag. Fritz Tiefenthaler besonders das ehrenamtliche und engagierte Miteinander aller MitarbeiterInnen. Mit dem aktuellen Thema „Grenzmanagement am Brenner“ sieht der Landeskommandant einen Auftrag und Chance für die Tiroler Landesteile: „Gerade jetzt müssen wir noch stärker zusammenarbeiten, wir müssen unsere gemeinsamen Bemühungen intensivieren. Wir müssen Bindeglieder sein. Jetzt erst recht!“
Landesüblicher Empfang und Umzug mit 1.000 TeilnehmerInnen
Mit der Ehrenformation der Feller-Schützenkompanie St. Johann in Tirol und der Bundesmusikkapelle St. Johann in Tirol beendeten schließlich rund 1.000 Schützen und Marketenderinnen die Bundesversammlung 2016. Mit dem Landesüblichen Empfang vor der Hofburg und einem Marsch durch Innsbrucks Altstadt fand dieser besondere Schützentag seinen krönenden Ausklang.
Zahlen, Daten und Fakten zu Tirols Schützenwesen
- 235 Kompanien im Bund der Tiroler Schützenkompanien
- 17.382 Mitglieder insgesamt (ein Plus von 142 im Vergleich zu 2015)
- 11.556 Schützen und 1.045 Marketenderinnen
- 1.240 Jungschützen und 443 Jungmarketenderinnen
- 3.098 weitere Mitglieder (aktive, inaktive und außerordentliche)
- 4.730 Schützenkalender wurden für 2016 ausgeliefert
- 9.873 Schützenzeitungen werden pro Ausgabe an Abonnenten verteilt
- 2.062 Anträge wurden in der Bundeskanzlei im vergangenen Jahr erledigt
Bilder: Angela Maria Röck und Hans Gregoritsch
Autor: Thomas Saurer